Am 24. Juni 2020 traf sich eine Gruppe von 12 Personen, eine Katze und ein Hund zur 2. Zukunftswerkstatt des Jahres in unserem Garten an der Montligstrasse 1 in Täuffelen. Das Wetter war herrlich und es war auch ausreichend Platz vorhanden, um der Corona-Situation entsprechend Distanz zu halten. Doch welches Verhalten war und ist das richtige? Diese Verunsicherung war dann auch das vorherrschende Gefühl in der anschliessenden Diskussion:

 

Vieles was Anfang März gerade im sozialen Umgang miteinander noch als selbstverständlich galt, wurde durch das Auftauchen von Covid-19 in Frage gestellt. Es tat gut, sich in Kleingruppen austauschen zu können, im persönlichen Gespräch auch sehr unterschiedliche Sichtweisen auf die aktuelle Situation wahrzunehmen. Insgesamt wurde deutlich, dass sich die Gesellschaft verändert hat und dass eine gewisse Unsicherheit herrscht; diskutiert wurde, was dies bedeutet und wie es weitergehen wird.

 

Eine klare Kommunikation war wohl daher auch schon in der Begrüssungsrunde ein zentrales Thema. An unterschiedlichsten Beispielen wurde deutlich, dass insbesondere die Kommunikation mit den Gemeindebehörden von Täuffelen-Gerolfingen oft nur schleppend zustande kommt und dann wieder im Sand verläuft. Selbst wenn Begehungen und Gespräche erwirkt werden können, an Gemeindeversammlungen Versprechen abgegeben oder gar Beschlüsse gefasst werden, scheint es in der alleinigen Plicht der betroffenen Einwohner/innen zu liegen, über das Geschäft informiert zu bleiben oder gar eine Umsetzung einzufordern.

 

Dieser "Kommunikationsmangel" betrifft unter anderem die folgenden Themen

  • Verkehrssicherheit an der Leimernstrasse und an der Rollistrasse.
  • Verkehrsberuhighung und wildes Parkieren an der Montligstrasse.
  • Weiteres Vorgehen in Bezug auf die Tempo-30 Initiative (Abstimmungstermin!).
  • Vorbereitungsarbeiten zur Einrichtung einer Plastiksammelstelle (weiteres Vorgehen).
  • Informationsveranstaltung der Gemeinde zum Thema 5G (versprochen an der Gemeindeversammlung vom Dezember 2019)

In den Gruppendiskussionen zur Corona-Pandemie wurden die folgenden Punkte deutlich:

  • Der Lockdown führte zu einer Entschleunigung. Viele Tätigkeiten waren nicht mehr oder nur noch sehr begrenzt möglich. Dies führte zu mehr Ruhe und Gelassenheit, zu weniger Verkehr und besserer Luft. Gleichzeitig wurden die sozialen Kontakte stark eingeschränkt, was zu einer gewissen Vereinsamung führte.
  • Für Berufstätige war die neue Situation eine kreative Herausforderung. Für viele Aktivitäten mussten rasch neue Lösungen gefunden werden. Dies führte auch zu vermehrter Arbeit zu Hause und zu einem Ausweichen auf digitale Lösungen.
  • Sehr bewusst wurde die eigene Vernetzung mit dem wirtschaftlichen und sozialen Umfeld bis hin zu einer bewussteren Wahrnehmung der eigenen Sterblichkeit. Hinter allen, auch den politischen Entscheiden stand und steht letztlich die Frage, wie mit einer potenziell tödlichen Krankheit umgegangen werden soll.
  •  Erörtert wurde auch die Frage, welcher Stellenwert der Schutz des menschlichen Lebens vor wirtschaftlichen Interessen hat. Diese haben selbst auch wieder, insbesondere in gewissen Ländern, in denen wir unsere Konsumgüter herstellen lassen (z.B. Bangladesch), eine existentielle Bedeutung.
  • So sind es letztlich diejenigen Menschen, die bereits in prekären Verhältnissen leben, die nicht nur durch die Pandemie, sondern auch durch die Massnahmen dagegen am härtesten betroffen sind.

In der gemeinsamen Schlussrunde wurden zwei Projektideen eingebracht, welche die aktuelle Situation entschärfen und die (politische) Kommunikation in der Gemeinde verbessern könnten.

 

Digitaler Marktplatz

Eine App eines CH-Startup Unternehmens, die den Austausch, die Terminkoordination und die Zusammenarbeit im Dorf unterstützt. Kallnach zum Beispiel setzt diese bereits ein.

 

Weitere Informationen zur Idee sind zu finden auf: www.crossiety.ch

Kontaktperson: Silvia Guntern

 

Jugend-Forum

Welche Bedürfnisse haben Jugendliche und wie können sie diese sichtbar machen und in die politische Agenda der Gemeinde einbringen?

Kontaktperson: Janusch Klaus

 

Zu beiden Themen hat sich eine erste kleine Arbeitsgruppe gebildet, die froh um weitere Unterstützung ist.

Gerne stehe auch ich mit weiteren Informationen zur Verfügung.

 

 

Die nächste Zukunftswerkstatt findet am Mittwoch, 28. Oktober 2020 statt.